Verdopplung der Fallzahlen - ein erster Trend (03.04.20)

(Diagramm auf Zahlenbasis von de.statista.com)

Die Frage, in welcher Zeit sich die Fallzahlen verdoppeln, wird als einer der entscheidenden Werte für kommende Entscheidungen zur Lockerung von Ausgangsbeschränkungen gesehen. Die Politik hat das Ziel vorgegeben: ab einer Verdopplungszeit von 10 bis 14 Tagen ist das Gesundheitssystem wahrscheinlich der Situation gewachsen.
Alle Angaben zur Verdopplungszeiit, insbesondere zu einem Möglichen Trend, sind im Moment noch mit Vorsicht zu geniesen.
Bei kleinen Fallzahlen lässt sich die Verdopplungszeit statistisch abgesichert nur mit geringer Genauigkeit bestimmen.
Bei einer hohen Zahl von Infizierten besteht andererseits die Gefahr, dass wegen nicht ausreichender Testkapazitäten ein geringerer Anteil der Infizierten erfasst wird. Eine scheinbare Stagnation der täglich neu gemeldeten Fälle kann also unter Umständen durch nicht ausreichende Testkapatitäten zustande kommen und eine Verlangsamung der Verdopplungszeit vortäuschen. Insofern ist die Zahl der Todesfälle leider "zuverlässiger", spiegelt aber die Lage natürlich mit einer zeitlichen Verzögerung wider, denn Menschen, die jetzt an Covdi-19 sterben, haben sich bereits vor wenigstens 7 bis 14 Tagen infiziert.
Auf Basis der auf statista.com publizierten Zahlen verdoppelt sich die kumulierte Zahl laborbestätiger Fälle alle 6 Tage, die Zahl der Todesfälle etwa alle 4 Tage. Für beide Werte zeigt der Trend nach oben, wobei die Datenbasis für die Todesfälle noch sehr dünn ist. In etwa drei bis 5 Tagen werden die Trends auf breiterer Datenbasis dann langsam zuverlässiger.
Nimmt man die Zahlen des RKI als Basis, liegt die aktuelle Verdopplungzeit der Zahl Infizierter bei 9 Tagen, allerdings wird durch Nachmeldungen von Fällen der Wert sicher noch nach unten korrigiert werde müssen.

© 2020 Dietmar Schäffer
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